Der Weg der Harmonie
Hapkido stammt aus Korea und ist ein effektiver, defensiver Kampfstil, der an seinen fließenden, kreisförmigen Bewegungen zu erkennen ist.
Die Bezeichnung Hapkido ist erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden, die Wurzeln des Hapkido liegen jedoch deutlich weiter zurück. Hapkido ist von verschiedenen asiatischen Kampfkulturen beeinflusst, insbesondere von der japanischen. Allerdings kontrastiert Hapkido an vielen Stellen bewusst die japanischen Einflüsse. „Hapkido“ kann mit „Der der Weg der Harmonie zwischen Körper und Geist“ übersetzt werden.
Die Danfänger – Schule für Hapkido unterrichtet Hwal Moo Hapkido – oder einfach Hwal Moo Do. „Hwal Moo“ bedeutet „Kampfkunst des Kreisens“. Der Name betont, dass anmutige und runde Bewegungen favorisiert werden.
Hapkido behandelt alle Bereiche des Kampfes: Hebel, Würfe, Hand- und Fußtechniken sind ebenso enthalten, wie der Kampf am Boden und gegen mehrere Angreifer. Dabei kommen sowohl Alltagsgegenstände als auch traditionelle Waffen zum Einsatz.
Ein Markenzeichen des Hapkido ist die Vielzahl an Handgelenkshebeln, die sowohl isoliert als auch zur Unterstützung anderer Techniken verwendet werden. Eine weitere Spezialität sind die tiefen Fußtechniken.
Die Stilrichtung, das Hwal Moo Hapkido, so wie es in der Danfänger – Schule für Hapkido gelehrt wird, kann holzschnittartig als Mischung aus (Brazilian) Jiu-Jitsu, Taekwondo/ Thai-Boxen und Aikido beschrieben werden.
Die Techniken basieren auf natürlichen Reflexen und folgen gemeinsamen Prinzipien, so dass sie leicht zu erlernen und auch unter extremen Bedingungen anwendbar sind.
Für die erste Reaktion auf einen Angriff macht sich das Hapkido (natürliche) Reflexe zu nutze. Dies ist die Voraussetzung für eine Anwendbarkeit der Techniken.
Klassischerweise werden drei zentrale Prinzipien genannt, nach denen die Techniken funktionieren:
Das Prinzip des Nicht-Widerstandes, also die Idee, einer Krafteinwirkung nicht mit Kraft zu begegnen. Stattdessen gibt der Hapkidoin dem Angriff zunächst nach, um dessen Energie gegen den Angreifer selbst zu lenken.
Dabei verwendet er das Prinzip des Kreises. Er leitet also die Angriffsenergie in einer kreisförmigen, ellipsen- oder spiralartigen Bewegung gegen den Angreifer zurück.
Während er den Angreifer sicher zu Boden begleitet, ihn festlegt und den Kampf damit beendet, bewegt sich der Hapkidoin gemäß des Prinzips des Flusses, also gleichmäßig und ohne Unterbrechung.
Es existieren zahlreiche weitere Prinzipien und Ideen, nach denen Hapkidotechniken identifizierbar sind und mit denen ihre Wirkweise erklärt werden kann. Darüber hinaus ist das Hapkido in seinem Denken nicht starr, sondern lässt durchaus Ausnahmen und gegenläufige Prinzipien zu. So sind geradlinige Bewegungen keine Seltenheit, genauso wenig wie harte Blocks oder Angriffstechniken. Seinem Wesen nach ist der Kampfstil dennoch rund, weich und defensiv.
Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen schnörkelloser Selbstverteidigung, wettkampforientiertem Kampfsport und tänzerisch-meditativer Kampfkunst.
Selbstverteidigung meint körperliche Techniken, mit denen man sich im Ernstfall verteidigen kann. In den letzten Jahren rückt dabei mehr und mehr der Begriff der Selbstbehauptung in den Fokus. Ziel ist es, potentiell körperliche Konflikte ruhig zu lösen, insgesamt sicherer aufzutreten und Zivilcourage zu zeigen.
Im Kampfsport stehen die reglementierte sportliche Auseinandersetzung und das spielerische Kräftemessen im Vordergrund. Auf Wettkämpfen sind in der Regel bestimmte, besonders gefährliche Techniken verboten. Im Hwal Moo Hapkido besteht die Annahme, dass Wettkampferfahrung nicht nur dem Selbstzweck dient, sondern zum einen die Fähigkeit, Techniken in einer Selbstverteidigungssituation anzuwenden, entscheidend verbessert und zum anderen ein gutes Feedback über den eigenen Leistungsstand gibt.
Der Begriff Kampfkunst rückt das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist in den Vordergrund. Atem-, Entspannungs- und Haltungsübungen sind wichtig. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Kampf wird auf dieser höchsten Stufe aus einer gewaltlosen Geisteshaltung heraus entwickelt. Dies geschieht in vielen, kleinen Schritten, bedeutet inneren Wachstum und ist dabei frei von einem esoterischen Überbau.